Vogel des Jahres 2024: Zwergtaucher

Zwergtaucher – Tachybaptus ruficollis ssp. ruficollis, Bild: Ralph Martin

BirdLife Schweiz wählt den Zwergtaucher zum Vogel des Jahres 2024. Er ist einer unser kleinsten Wasservögel und Symbol für qualitativ hochwertige Gewässer verschiedener Arten. Der Erhalt bestehender Lebensräume ist für ihn ebenso wichtig wie die Wiederherstellung und Neuschaffung von Gewässern. Diese besiedelt er bei entsprechender Qualität gerne. Damit ist er Botschafter für den Ausbau der Ökologischen Infrastruktur und ebnet auch vielen anderen Lebewesen den Weg zu einem zusammenhängenden Mosaik aus wertvollen Lebensräumen.

Porträt


Klein und heimlich
Der Zwergtaucher ist ein kleiner Wasservogel, der in weiten Bereichen Europas und Asiens heimisch ist. Er ist leicht erkennbar durch seine kompakte Silhouette mit rundem Rücken und kurzem Hals, welcher im Brutkleid charakteristisch rostrot gefärbt ist. Am Schnabelgrund ist ein heller Fleck zu erkennen. Auf den ersten Blick könnte man die Art für eine Ente halten, jedoch ist er der kleinste Vertreter der Lappentaucher, zu der auch der grössere Haubentaucher zählt. 

Zwergtaucher sind ganzjährig bei uns anzutreffen. Allerdings verhalten sie sich während der Brutzeit eher heimlich und halten sich gerne im Röhricht auf, wo sie kaum zu entdecken sind. Im Winter führen sie oft kleinere Wanderungen an grössere Gewässer durch, wo sie auf Zuwanderer aus nördlicheren Gebieten treffen. Dann kann man sie auf der offenen Wasserfläche besser beobachten.

Vielfältige Lebensräume
Der Zwergtaucher bewohnt die unterschiedlichsten Feuchtgebiete. Er brütet an grösseren Seen, an künstlich geschaffenen oder natürlichen Kleingewässern sowie an langsam fliessenden Flussabschnitten und Altarmen. Vor allem während der Brutzeit ist eine dichte Vegetationszone über und unter Wasser wichtig, die Brut- und Rückzugsraum bietet. Im Uferbereich sind das meist ausgedehnte Röhrichtbereiche, aber auch dichte Seg­gen­ried­abschnitte. Häufig sind diese Bereiche noch mit kleinen Wasserstellen durchsetzt.

Die Qualität des Wassers spielt ebenso eine grosse Rolle, damit der Zwergtaucher in diesen Bereichen genug Nahrung findet. Die Uferbereiche sind dabei meist eher flach und bieten bei klarem Wasser gute Jagdgründe. Dort finden die Vögel Insekten und deren Larven sowie kleine Schnecken oder Kaulquappen. Vor allem im Winter werden auch gerne kleine Exemplare von Fischen wie Flussbarsch oder Groppe gefangen. Dabei machen die Zwergtaucher ihrem Namen alle Ehre und können bis zu 15 Sekunden abtauchen. Bei Gefahr können sie aber auch länger unter Wasser bleiben, wonach sie dann oft in der Vegetation nur langsam und vorsichtig auftauchen.