Viele Vögel sind schon da

Der Natur- und Vogelschutzverein Aesch- Pfeffingen hat am Samstag zu einer Kleinexkursion zum Thema Wintervögel eingeladen. Dabei gab es vieles zu hören und ­einiges zu sehen.

Auf der Lauer: Wer einen Feldstecher oder ein Fernglas dabei hatte, konnte hoffen, einen Vogel aus der Nähe zu sehen.
Foto: Caspar Reimer

Zwitschern Vögel an einem sonnigen Morgen im Wald, stellt sich bei vielen Menschen ein Gefühl von Ruhe und Freiheit ein. Für einige Naturfreunde, die an der Exkursion «Winter-Vogel­beobachtung im Eichberg und um die Ruine Pfeffingen» am vergangenen Samstag mitspaziert sind, gehen die Laute der Vögel jedoch viel weiter, vermögen sie doch nur anhand der Melodie oder der Abfolge von Geräuschen genau zu bestimmen, was für ein Vogel da gerade pfeift. «Beim Erkennen der Vögel ist es wie bei allem: Man muss es trainieren», sagte Gerhard von Ah vom Natur- und Vogelschutzverein Aesch-Pfeffingen, welcher zur Exkursion eingeladen hatte. Mit der Zeit «bekommt man ein Gefühl dafür, gewisse Laute dem richtigen Vogel zuzuordnen».

Er war mit einem Spektiv, einem speziellen Beobachtungsfernrohr, zur Exkursion gekommen, doch selbst mit diesem Instrument sei es nicht sicher, ob man es schaffe, einen Vogel aus der Nähe zu sehen: «Oft ist der Vogel bereits wieder weg, bevor das Spektiv richtig eingestellt ist.» Der Wald im Eichberg und um die Ruine Pfeffingen ist für seine alten Buchen- und Föhrenbestände und seine vielfältige Vogelwelt bekannt. Und tatsächlich gab es am Samstag jede Menge Vogellaute zu hören. Auch für Laien unschwer zu erkennen war das charakteristische Klopfintervall der Spechte, die gerade in dieser Jahreszeit ihr Revier abstecken und sich deshalb besonders hervortun. Auch zu hören – und nicht selten zu beobachten – waren Buchfinken, Bergfinken, Grünfinken und Stieglitze oder auch gängigere Vogelarten wie Mäusebussarde, Meisen, Spatzen oder Amseln.

Bergfink: Weibchen Schlichtkleid

Viele Menschen ansprechen

Geleitet hat die Exkursion am Samstag Otto Pfister, der wie Gerhard von Ah Mitglied des Vereinsvorstands ist. Auf die Frage, worauf man bei der Beobachtung von Vögeln achten müsse, sagte er: «Wichtig ist, dass man sich ruhig und langsam bewegt, möglichst unauffällige, naturfarbene Kleider trägt, also sicher nichts Buntes oder Weisses. Es empfiehlt sich, einen Feldstecher oder ein Teleskop mitzunehmen.» An den monatlichen Kleinexkursionen des Natur- und Vogelschutzvereins Aesch-Pfeffingen sind jedoch nicht nur fachkundige Expertinnen und Experten anzutreffen – auch Familien mit Kindern spazieren mit. «Viele Leute kennen sich bereits, aber öfter kommen auch neue Gesichter hinzu», erzählte Otto Pfister.

Gerade Menschen, die nicht Mitglieder im Verein sind, möchte man besonders ansprechen, denn: Ein wichtiges Ziel ihrer Arbeit sei es, möglichst viele Leute für die Belange der Natur zu sensibilisieren. «Wir möchten den Menschen klar machen, dass wir nur einen Planeten zur Verfügung haben und wir diesem entsprechend Sorge tragen müssen. Alles, was wir zerstören, bringt Konsequenzen und einen immensen Aufwand mit sich.» Ob im Bereich Naturschutz genug getan werde? «Für die Natur kann man nie genug tun», sagte er.

Bedrohter Lebensraum

Wer einfach die Natur und die Geräusche des Waldes auf sich wirken lassen wollte, war am Samstag gut aufgehoben. So wurde, wenn überhaupt, nur leise gesprochen, um die Vogellaute zu hören und die Tiere nicht zu verscheuchen. «Ich kann zwar kaum Vögel erkennen, aber ich komme immer auf solche Exkursionen mit, weil mir die Natur wichtig ist», sagte ein älterer Herr, der ruhig mitspazierte und wie alle anderen den Blick meist in Richtung der Baumkronen richtete. Wie viele äusserte auch er sich besorgt: «Der Lebensraum für Vögel und Insekten wird immer enger.» Auch um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, sei es ihm wichtig, den Natur- und Vogelschutzverein Aesch-Pfeffingen zu unterstützen.

08.02.2024 Caspar Reimer, Wochenblatt für das Birseck und Dorneck