Jahresbericht 2023

  1. Allgemeines
    Wir spüren immer noch die positiven Auswirkungen des 100 Jahre-Jubiläums des Natur- und Vogelschutzvereins Aesch-Pfeffingen. Deshalb das Wichtigste vorneweg, wir konnten den Schwung und den Elan mit ins neue Jahr nehmen: So steigt der Mitgliederbestand nach wie vor an, wurden die letzten Jubiläums-Projekte vollendet oder werden weiter ausgebaut und der Vorstand hat nach wie vor Spass und Musse, weitere Projekte zu verwirklichen und neue Aufgaben zugunsten der Natur und der Biodiversität anzunehmen und umzusetzen.
    Nach zwei Vereinsjahren ohne physische Generalversammlung (GV) war es am 10.02. endlich wie-
    der so weit: Der Vorstand durfte 29 Mitglieder am wichtigsten Vereinsanlass begrüssen. An der GV
    wurde N. Serpi, welche den Vorstand nach 12 Jahren Kassiererin verlassen hat, zum Ehrenmitglied
    ernannt. Eines der Abschiedsgeschenke, eine Birne Harrow sweet, wächst nun stetig in ihrem Garten.
    Gemäss Stand Ende 2023 beträgt die Mitgliederzahl 135 (Neuzugänge 13, Austritte/Todesfälle 5).
    2023 musste der Verein vom langjährigen Vorstandsmitglied J. Fohrler Abschied nehmen, welcher am 03.08. leider viel zu früh an einer Krebserkrankung verstorben ist (s. Abb. 1). Josy war seit
    1998 aktiv im Vorstand und das Bild, wie er in rotschwarz karierter dicker Winterjacke, den Balken-
    mäher vor sich hintreibend die Wiese mäht, wird der Vorstand für immer in guter Erinnerung behalten. Im November ist auch das Ehrenmitglied B. Rieder verstorben.
    Zu den Aufgaben der Vorstandsmitglieder gehört u.a. die Teilnahme an verschiedenen Anlässen des Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbandes (BNV). So besuchten Vorstandsmitglieder die Delegiertenversammlung, die Herbst- und die Präsidientagung.
    Auf folgenden Kanälen ist der Verein auf Social Media aktiv: Homepage www.nvvaesch.ch, Face-
    book www.facebook.com/NVVAeschPfeffingen/, https://www.facebook.com/groups/369943860820944/ und digitaler Dorfplatz der Gemeinde Aesch crossiety.app/groups/21592. Wir freuen uns, wenn Mitglieder diese Kanäle rege nutzen. Es können auch eigene Beiträge gepostet werden.
  2. Vereinsaktivitäten und Arbeitseinsätze
    2023 führte der Verein zwei Standaktionen, jeweils am Früschmärt auf dem Dorfplatz in Aesch, durch.
    Unter der Anleitung des Vorstands bauten 12 Kinder (inkl. junggebliebene Erwachsene) am 25.03. einen eigenen Nistkasten zusammen (s. Abb. 2). Es bestand auch die Möglichkeit, einen Nistkasten „nur“ zu kaufen. Zudem stellte sich der Verein beratend zur Verfügung, was die Förderung von Vögeln mit Nisthilfen anbelangte. Die zweite, schon fast traditionelle Aktion wurde am 21.10. abgehalten (s. Abb. 3). Ziel war die Förderung von naturnahen Gärten mit Hilfe von einheimischen Straucharten, so dass die Biodiversität auch im Siedlungsraum profitiert. Mit den Standaktionen können wir uns bestens im Dorfleben präsentieren, lernen neue Menschen kennen und bleiben auch mit Mitgliedern, welche uns vor Ort besuchen, in Kontakt.
    Die vor vielen Jahren vom Verein organisierte und gepflanzte Hecke unterhalb des Schlatts benötigte dringend einen grösseren Pflegeeingriff. Die Hecke ist zu dicht und zu wuchtig geworden. Die Vorarbeit leistete das Forstrevier Angenstein, indem einige grössere Bäume gefällt und auch ein grosser Teil der dichten Brombeerhecke gerodet wurde. 13 Teilnehmende führten die Arbeit am 28.10. während des Baselbieter Naturschutztages zu Ende (s. Abb.4). Das Schnittgut wurde zu mehreren Strukturen zusammengerecht und es wurde nochmals gezielt Hartriegel ausgelichtet. Wichtig war, dass die Hartriegel auf ca. Hüfthöhe geschnitten werden, damit sie unten nicht wieder ausschlagen und sich zu stark ausbreiten. Diese Arbeiten wurden anschliessend von der Familie Sprecher mit einer feinen Kürbissuppe belohnt (s. Abb. 5).
    Die Parzelle Etzmatt (Parz. 1555, früher vom Vorstand fälschlicherweise Bachagger-Parzelle genannt, was nicht ganz korrekt ist) entwickelt sich in die gewünschte Richtung und wird, sowohl von naturbegeisterten Menschen als auch Tieren, als Oase wahrgenommen. Nicht weniger als fünf Heuschrecken-Arten wurden auf einer Begehung am 01.09. festgestellt: Grosse Schiefkopfschrecke, Gemeiner Grashüpfer, Rote Keulenschrecke, Wiesengrashüpfer und Langflügelige Schwertschrecke. Auch wenn es sich, mit Ausnahme der Schiefkopfschrecke, um typische und häufige Arten der Fromentalwiesen handelt, darf ihr Vorkommen auf der Parzelle nicht unterschätzt werden. Zum Zeitpunkt der Begehung waren alle umliegenden Wiesen gemäht und „unsere“ Wiese diente als Zufluchtsort. Am 24.06. wurde ein Schachbrettfalter, eines der Zielarten, beobachtet (wenn vermutlich auch nur das Gebiet durchquerend). Im Schwegler-Meisenkasten zog ein Waldmaus-Paar ihre Jungen auf und am 08.11. wurde ein Feldhase versehentlich aus dem Brachestreifen der Parzelle verscheucht. Die Arbeit geht dem Verein nicht aus. Am 24.06. bauten 5 Teilnehmer mit lösshaltigem Material, welches vom Forstrevier Angenstein zur Verfügung gestellt wurde, einen zweiten Wurzelstocksandhaufen für Wildbienen und Reptilien (s. Abb. 6). Zudem wurde ein grosser Teil der Wiese gemäht. Am 19.08. rechten 3 Teilnehmer das Schnittgut zusammen und trockneten dieses auf Heinzen (s. Abb. 7). Am 08.11. pflanzte der Verein mit zwei Spendern (K. Belaid, D. Amrein) zusätzliche Obstbäume (s. Abb. 8). Der Blutrote von Allschwil (Pfirsich-Sorte, inzwischen Bestandteil des ProSpecieRara-Angebots) und der Speierling sollen in den kommenden Jahren die alten, langsam zusammenfallenden Bäume ersetzen.
    Auch 2023 leuchtete am 19.12. traditionellerweise
    das Adventsfenster im Milchhüsli. 11 Besucherinnen genossen den Glühwein und das Apérogebäck und tauschten sich über das zu Ende gehende Vereinsjahr aus. Auf Basis vom BNV hat der Verein eine Stellung- nahme zum Mobilitätskonzept Birsstadt verfasst. Hauptkritikpunkte sind die geplanten neuen Veloschnellrouten und die neue geplante Birsbrücke für den Vollanschluss Aesch, welche beide grosse Ein- griffe in die Natur und unnötige Störungen für die Wildtiere bedeuten. G. von Ah wurde zudem für den Austausch ‚Zukunft Birsraum‘ als einer der Teilnehmerinnen ausgewählt und konnte sich zum Thema Naturraum einbringen. Ein umstrittener Diskussionspunkt war auch hier die bereits oben erwähnte Birsquerung.
    Der BNV hat zudem den Verein um seine Meinung zu einer möglichen Einsprache zum Baugesuch
    Neukonzeption Pferdehaltung Klushof gefragt. Auf eine Einsprache wird verzichtet, da ökologische Aufwertungen durch den Hof geplant sind.
    Aufwertung Fiechtenagger (Jubiläumsprojekt mit BirdLife Schweiz): Während ein paar Monaten hat der zukünftige Ranger D. Christen im Wildtiertunnel, welche die Hauptstrasse und das Tramtrassee unterquert, im Rahmen seiner Abschlussarbeit eine Wildtierkamera installiert. Nebst Hauskatzen konnte ein Steinmarder erfasst werden. Die Passage scheint von Wildtieren nicht wirklich genutzt zu werden. Unverständige Hundebesitzer lassen leider ihre Hunde in die neu angelegten Buntbrachen, wo Feldlerchen auf dem Boden brüten. Es wurden auch Zäune niedergerissen und Plakate zerstört. Am 11.03. halfen 20 Personen der Pächterin, in den neu
    angelegten Buntbrachen Ackerkratzdisteln auszustechen (s. Abb. 9). Der Einsatz war eine Zusam-
    menarbeit mit dem Verein für Natur- und Vogelschutz Reinach. Ein weiterer gemeinsamer Einsatz
    mit den Reinacher Kollegeninnen zur Bekämpfung des Einjährigen Berufkrautes auf den Äckern wurde am 28.06. geleistet. BirdLife Schweiz veranstaltete zusammen mit der Basler Kantonalbank vom 09.-11.06. auf dem Meret-Oppenheim-Platz in Basel den Naturwiesenmarkt. Der Vorstand unseres Vereins half als einer der wenigen lokalen Naturschutzvereine beim Auf und Abbau und auch während des Anlasses selbst tatkräftig mit, damit dieser ein Erfolg wurde. Alle Wiesenziegel konnten verkauft werden und werten in der Stadt neu Flächen biodivers auf. Die bestehende Phase der ökologischen Aufwertung des Rebbergs Klus der Weinbaugenossenschaft Aesch endet 2024. Der Natur- und Vogel- schutzverein Aesch-Pfeffingen ist Teil der Co-Trä- gerschaft dieser Bestrebung. Unter der Regie von MerNatur Naturschutzbiologie GmbH legten 8 Teilnehmerinnen am 11.03. neue Kleinstrukturen an. Am 04.11. fand der zweite Arbeitseinsatz (‚Arbeitsmorgen‘) statt. 13 Teilnehmer*innen, 7 allein vom Verein, setzten Pflöcke für eine zukünftige Rebackerfläche, pflanzten Wildstauden und Einzelrosen, legten Strauchgruppen an und entfernten
    Neophyten. Zur Bekämpfung der invasiven gebietsfremden Pflanzen wurden im Frühling und Sommer monatlich Abendeinsätze durchgeführt, an welchen Mitglieder des Vereins teilnahmen.
    Dass nicht nur Neophyten, sondern auch Neozoen (tierische Einwanderer) Probleme verursachen können, ist aktuell in den Medien sehr präsent. Nebst dem Japankäfer und der Tigermücke ist das die Asiatische Hornisse. Unser Vorstandsmitglied J. Nebel meldete eine solche Hornisse. Diese wurde von Spezialisten besendert, danach wieder frei gelassen, später lokalisiert und darauf das gefundene Nest in den Baumkronen zerstört.
    Der Verein hat die Gemeinde Aesch bezüglich der Leinenpflicht an der Birs beraten (Gründe für Aufrechterhaltung der Leinenpflicht), welche dieses Jahr im Gebiet und im Frühjahr eingeführt wurde.
    Für die vier neu erstellten Klus-Brücken über den Klusbach durfte der Verein im Dezember als Er-
    satzmassnahme zusammen mit der Baufirma unter den Brücken zwei Halbhöhlen und zwei Bachstelzennisthilfen montieren.
  3. Schwalbenhäuser, Baumpatenschaft Steinkäuze in Eimeldingen und Storchennest Tannmatt
    2022 war für das Schwalbenhaus beim Kindergarten Ziegelbünten wieder ein schlechtes Jahr. Es
    konnten nur 12 besetzte Nester festgestellt werden. Das deckt sich mit den Angaben der umliegenden Naturschutzvereine, welche ebenfalls ein schlechtes Jahr verzeichneten. Da immer Anfang Jahr gereinigt wird, beziehen sich die Zahlen auf das Vorjahr). Wie jedes Jahr werden die Nester von E. & M. Meyer, T. Schaffhauser sowie G. von Ah gezählt und gereinigt.
    Am 08.06. weihte die Gemeinde und der Verein offiziell das zweite Schwalbenhaus und die umliegende Biodiversitätsfläche, welche die Gemeinde gestaltete, beim Schwimmbad Aesch ein. Die Gemeindebehörde und G. von Ah informierten über das Entstehen. Nach dem Apéro nahmen ca. 90 Personen an den angebotenen Führungen teil. Das Haus wurde bisher noch nicht von Schwalben angeflogen. Um die Chance zu erhöhen, soll ein Anlockversuch mit Rufen ab Handy installiert werden. Ein solches ist auch für das neue Schwalbenhaus in Pfeffingen geplant.
    Aufgrund des Nichtbefahrens des nass-feuchten Bodens mit schweren Maschinen (Gefahr der Bo-
    denverdichtung) konnte das Pfeffinger Schwalbenhaus erst am 15.06. aufgestellt werden (s. Abb. 11).
    Offiziell weihte der Verein das Schwalbenhaus am 30.09. in der Anwesenheit des Gemeindepräsidenten und Gemeinderäten sowie Mitgliedern der Bürgergemeinde ein. Insgesamt wohnten 34 Personen dem Anlass bei.
    Baumpatenschaft Eimeldingen Parz. 3321: Der grosse Kirschbaum mit der Steinkauzröhre ist den Sommerstürmen zum Opfer gefallen (s. Abb. 12).
    Aktuell steht kein geeigneter Baum mehr für das Montieren einer Röhre auf dem Grundstück. Die vor ein paar Jahren neu gepflanzten Bäume sind noch nicht so weit. Eine Brutröhre für den Steinkauz befindet sich aber in einem Holzstapel. Eine Brut wurde nicht festgestellt. Da auf der benachbarten Teilparzelle im Norden und auf der Parzelle im Süden Photovoltaik-Anlagen geplant sind, hat der Besitzer uns vorsorglich den Pachtvertrag für den aufgewerteten Streifen gekündigt. Ein Entscheid, ob PV-Anlagen erstellt werden, wurde von der
    Gemeinde Eimeldingen noch nicht getroffen. Vorerst bleibt der aufgewertete Bereich bestehen und der Pachtvertrag soll neu aufgegleist werden. Zurzeit ist leider vieles noch unklar.
    Gemäss den Rückmeldungen der betreffenden Landwirtschaftsbetriebe, wo Schleiereulen-Nistkästen montiert sind, wurden keine Eulenaktivitäten festgestellt.
    Wie in den Vorjahren war das Storchennest an der Landskronstrasse auch 2023 wieder besetzt. Am 05.06. beringten D. Villaume und B. Gardelli mit Hilfe der Feuerwehr Reinach drei gesunde Jungvögel (s. Abb. 10). Dass das Nest begehrt ist, davon zeugen im Frühjahr diverse, von S. Jacomet beobachtete Streitereien zwischen verschiedenen Paaren.
    Der Bruterfolg der betreuten Nistkästen (‚Meisenkästen‘) dürfte sich in einem ähnlichen Rahmen wie in den Vorjahren bewegen (ca. 80% sind belegt). Eine genaue Auswertung wurde nicht durchgeführt.
    An dieser Stelle wiederum ein herzliches Dankeschön den ehrenamtlichen Mitgliedern (M. Agostini, Fam. Degen, O. Pfister, G. von Ah), welche die Nistkästen in Aesch und Pfeffingen betreuen. Gemäss den Rückmeldungen der Betreuer sind 2023 auffallend viele Nistkästen verschwunden oder gestohlen worden.
    Die im Herbst 2022 anlässlich einer interner Team-Building-Aktivität der Firma Novozymes Switzerland AG in Aesch ca. 10 erbauten und anschliessend in Begleitung des Vereins entlang der Birs aufgehängten Nistkästen wurden Mitte Oktober 2023 bei einem gemeinsamen Kontrollgang im Beisein einer kleinen Delegation derselben Firma und dem Verein (O.Pfister) kontrolliert. Es konnte eine ca. 70% Belegung der Nistkästen, hauptsächlich durch Kohl- und Blaumeisen, registriert werden.
  4. Exkursionen und Vorträge
    Das Kleinod Petite Camargue Alsacienne (PCA) im grenznahen Elsass, seit 1982 als Naturschutzgebiet deklariert, stand gleich drei Mal im Zentrum einerExkursion. Am 30.04. führten O. Pfister und G. von Ah 25 Teilnehmerinnen zu den bekannten und ökologisch wertvollen Teichen und Riedwiesen rund um die ehemalige, 1852 gegründete kaiserli- che Fischzuchtanstalt (Pisciculture) im Herzen der PCA. Insgesamt 52 Vogelarten konnten beobachtet werden. Dabei wurden die ersten gefiederten Heim- kehrer gehört und gesehen. Als Highlights können Nachtigall, Neuntöter, Pirol, Dorngrasmücke, Kol- benente und Kuckuck genannt werden. Am 21.05. standen nicht die feuchten, sondern die extrem trockenen Lebensräume im Vordergrund. Unter kundiger Führung von P. Schaub statteten 17 Interessierte, unterteilt in zwei Gruppen (Orchideen, Fotografie), den Trockenwiesen beim Kirchener Kopf einen Besuch ab. Nicht weniger als 6 Orchideenarten (u.a. Fliegenragwurz, Bocks-Riemenzunge) sowie weitere botanische Kostbarkeiten durften bewundert und fotografiert werden (s. Abb. 13). Ein Highlight war auch das Duell zweier männlicher Kuckucke, die sich gegenseitig mit Rufen herausforderten. Am 03.12. war es bitterkalt und der Thermometer zeigte Minusgrade an. Das hielt 24 Teilnehmerinnen nicht davon ab, sich am Stauwehr Kembs zu treffen und auf der Rheininsel und am Altrhein nach Vögeln Ausschau zu halten (s. Abb. 14). Warm eingepackt mussten wir leider feststellen, dass wegen des aussergewöhnlichen Hochwassers des Rheins die berühmten Schwellen von Istein nicht zu sehen waren und auch die Ufer allesamt nur wenig Raum für Vögel boten. Trotzdem konnten die Teilnehmerinnen unter der Lei- tung von O. Pfister und G. von Ah insgesamt 26 Arten notieren. Highlights waren die Flussuferläu- fer, die Gänsesäger, die Pfeifenten sowie der Gim- pel. Wie alljährlich an einem Freitagabend ca. Mitte November führte der Verein einen Vortrag / Film- abend durch. Nach dem letztjährigen Foto-Referat über das Gebiet und die Biodiversität von Ladakh / Indien, stellte uns O. Pfister am 24.11. in einem spannenden Bildervortrag die Vogelwelt seiner zweiten Heimat, Kolumbien, vor. Die vielen ver- schiedenen Klimazonen und Höhenstufen generie- ren eine grosse Vielfalt an Lebensräumen. Die grosse Artenvielfalt an Vögeln deutet auf diese Umstände hin und das Land gilt als eines der gröss- ten Biodiversitäts-Hotspots der Erde. 25 Besucherinnen genossen die vielen von O. Pfister fotografierten, meist bunten, Vögel.
    Als Neuheit bot der Verein zwischen Weihnachten und Neujahr an einem Freitag (29.12.) eine Exkursion an mit dem Ziel, die langen Tage in dieser Zeit mit einer interessanten Exkursion zu verkürzen. Der Spaziergang unter der Leitung von G. von Ah hatte als Start die Birs beim Bahnhof Aesch und als Ziel die Nepomuk-Brücke. 35 Teilnehmerinnen beo- bachteten insgesamt 20 Vogelarten mit den High- lights Wasseramsel, Eisvogel, Gänsesäger, Gebirgs- stelze und dem Vogel des Jahres 2024, dem Zwerg- taucher. Aufgrund der regen Anteilnahme wurden zwei Gruppen gebildet, K. Leutenegger, welche momentan den Exkursionsleiterkurs besucht, leitete eine der beiden Gruppen. Der Start des neuen Angebots der monatlichen Spontanexkursionen ist sehr gut angekommen. Nachstehend eine kurze Zusammenfassung dieser Ausflüge: Die erste Exkursion am 01.04. führte in den aufgewerteten Rebberg Aesch. Trotz schlechtem Wetter nahmen 9 Personen teil. Am 06.05. lenkte O. Pfister 12 TeilnehmerInnen auf die Felder zwischen Aesch und Reinach. Es lohnte sich, 35 gesichtete Vogelarten, inkl. Steinschmätzer, Pirol und Gartenrotschwanz, zeigten, dass die Aufwertungen bei den Vögeln Anklang finden. Am 03.06. statteten wir der Reinacherheide einen Besuch ab. Eine Rangerin der Heide führte die 13 Teilnehmenden in das Naturschutzgebiet ein. Nebst einer Buntspecht-Brut, Wasseramsel und Eisvogel wurden verschiedene Orchideen beobachtet. Der 01.07. stand im Zeichen von naturnah gestalteten Gärten. Von den gezeigten positiven Beispielen naturnah gepflegter Privatgärten liessen sich 11 Teilnehmerinnen beeindrucken. Im Dorf wurden auch Negativbeispiele gezeigt (‚Schottergärten ma- de in China‘). Aufgrund Themenmangels und Feri- enzeit entfiel die Exkursion am 05.08. Da die Brutzeit der Vögel vorbei war, konzentrierten wir uns auf dem Ausflug am 02.09. auf Jungvögel. 7 Teilnehmerinnen suchten und fanden auf den Feldern zwischen Reinach und Aesch junge Neuntöter, mindestens 10 juvenile Schwarzkehlchen und beobachteten einen grösseren Distelfinkenschwarm. Mit 7 Teilnehmenden wurde die Reihe der Spontanexkursionen am 07.10. mit einem Spaziergang entlang der Birs abgeschlossen.
  5. Vogelbeobachtungen Aesch/Pfeffingen
    Da zurzeit noch keine Beobachtungen auf der Homepage gemeldet werden können, beziehen sich die Meldungen auf Facebook sowie persönliche Meldungen.
    Am 11.03. begleiten mindestens drei singende Feldlerchen den Arbeitseinsatz im Fiechtenagger.
    Von den Feldern zwischen Reinach und Aesch wurden auch Grauammer, Goldammer (s. Abb. 16), Klapper- und Dorngrasmücke, Schwarzkehlchen, Feldlerche, Steinschmätzer, Neuntöter, Orpheusspötter sowie von den Teichen Schilf- und Drosselrohrsänger gemeldet (diverse Melder). K. Leutenegger meldete am 14.05. eine selten gewordene Turteltaube und am 22.10. eine Wasserralle (s. Abb. 15). Beide Tiere nutzten ihren Garten zu einer kurzen Rast. Der Bestand der Turteltauben hat europaweit in den letzten Jahren dramatisch abgenommen.
    Auch Insekten- oder Amphibienbeobachtungen sind für den Verein interessant und wichtig, um die komplette Fauna zu erfassen: Am 27.09. meldete O. Pfister von den Rebbergen Tschäpperli eine Gottesanbeterin und rettete am 21.06. einen stattlichen Feuersalamander von der Klusstrasse.
    Vom aufgewerteten Rebberg wurden u.a. brütende Zaunammern, ein singender Wendehals, verschiedene Neuntöter-Reviere (allein 5 im Tschäpperli), wie auch Gartenrotschwanz gemeldet.
    Vorstandsmitglied O. Pfister erhob dieses Jahr wiederum für den Kanton BL die Bestände der Libellen an Fliessgewässern um Aesch und Pfeffingen.
  6. Dank
    Auch für das Jahr 2024 wurde den Mitgliedern als kleines Dankeschön ein Tischkalender geschenkt. Dieses Jahr stehen (bedrohte und attraktive) Insekten im Vordergrund.
    Wie alljährlich gebührt dem Vorstand ein grosses Dankeschön. Die Arbeit zugunsten der Natur in Aesch und Pfeffingen geht weiter und wir hoffen, uns in Zukunft im Vorstand verstärken zu können.
    Der Vorstand bedankt sich bei den Gemeinden Aesch und Pfeffingen für den finanziellen Beitrag in die Vereinskasse sowie der Gratisnutzung des Milchhüslis (Gem. Pfeffingen). Dem Forstrevier danken wir für die bereit gestellten Materialien für den Bau des zweiten Wurzelstock-Sandhaufens und dem Auslichten der Hecke unterhalb des Schlatt.
    Zu guter Letzt danken wir all den Landwirten, welche in ihrem Betrieb auch die Natur und die Biodiversität einbeziehen. Ihr seid wichtige Vorbilder und Vorreiter.
    Aesch/Pfeffingen, den 31. Dezember 2023
    Im Namen des Vorstandes: Patrick Schaub